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Rochlitz

Nach dem Befahren der Muldenbrücke mündete die Waldheimer Strecke mit einer Doppelkreuzweiche in die Muldentalbahn aus Großbothen. (Bild 1988)

Am Stellwerk in Bildmitte führt die Strecke nach Großbothen in einem Linksbogen vorbei. Die Waldheimer Linie bog nach rechts ab und führte zwischen Lokschuppen und Stellwerk hindurch auf die Muldenbrücke.

Heute klafft hier ein großes Loch im Planum, um den Muldental-Radweg ohne Unterführung am Ufer entlang legen zu können.
Ob ein solcher Radweg auch einmal über die alte Eisenbahnbrücke führen wird???

Beide Strecken erreichten nun in den Bahnhof Rochlitz.
Zu Betriebszeiten konnte man von hier in vier Richtungen abfahren - nach Großbothen oder Glauchau auf der "Muldentalbahn", nach Chemnitz über Narsdorf und nach Waldheim. Entsprechend umfangreich sind auch heute noch die Gleisanlagen. Neben dem Hausbahnsteig existieren noch zwei Inselbahnsteige sowie Güterverkehrsgleise.

Am nördlichen Bahnhofskopf wurde ein Lokschuppen mit Behandlungsanlagen für die Dampfloks errichtet.
Das ehemalige BW Rochlitz wurde später zur Einsatzstelle deklassiert.

2002 steht auch die Zapfsäule für die Dieselloks noch funktionslos an alter Stelle.

Immerhin ist die Drehscheibe noch funktionstüchtig - hier wenden heute die Schienentrabis nachdem sie von ihrer Fahrt aus Richtung Wechselburg zurückgekehrt sind.

Zu Betriebszeiten herrschte reger Verkehr auf den Gleisen des Rochlitzer Bahnhofes. Heute befährt kein einziger Zug mehr eine der vier Strecken.

Der Anfang vom Ende waren zwei abgängige Doppelkreuzweichen am nördlichen Bahnhofskopf, durch die nach der Waldheimer Linie auch die Muldentalbahn nach Großbothen im "Schienenersatzverkehr" betrieben wurde. Zwar wurden noch neue Schwellen für die Weichen bereit gelegt, getan wurde aber seit Jahren nichts mehr.

Als die 202-764 hier an ihren Zug nach Waldheim rangierte, war die Bahnwelt noch in Ordnung.

Das Bahnhofsgelände wird langsam zum "Kräutergarten" der Bahn-AG. Wieder wurde eine ganze Region mit Erfolg vom Eisenbahnnetz abgekoppelt.

Sicherlich spielt hier neben der Verkehrspolitik des Freistaates Sachsen auch die Kommunalpolitik eine entscheidende Rolle. Wenn ein Bürgermeister oder die Stadträte lieber auf den "Zug-Bus" oder andere Ersatzangebote bauen, ist es kein Wunder dass die Eisenbahn im Ort rasant niedergeht.
Nachfolgende Generationen haben es dann schwer, wieder um einen Bahnanschluss zu kämpfen, weil man erkannt hat dass der Bus eben doch keine vollwertige Alternative zur Bahn ist.

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