Kirmeszeit in Beicha

Bahnagent Geßner tat auf dem Bahnhof Beicha seit Eröffnung der Bahnlinie seinen Dienst. Besonders stolz war er, wenn er seinen Enkel Rainer bei der Hand nehmen und den 9.00 Uhr-Zug aus Döbeln abfertigen konnte. Manchmal ärgerte das Lokpersonal den kleinen Rainer: "Jetzt nehmen wir Deinen Opa mit !" Das Geschrei des Enkels war entsprechend.

Zur Kirmeszeit war es für Bahnagent Geßner selbstverständlich, dass er von den großen Kirmeskuchen etwas mit zu den Zügen nahm. So konnte das Zugpersonal erst einmal tüchtig "reinhauen", bevor der Zug "fertig" gemeldet wurde und seine Fahrt fortsetzte.

Im benachbarten Nelkanitz, das keine eigene Haltestelle bekommen hatte, wohnte Verwandtschaft eines Lokführers. Wenn die Verwandtschaft geschlachtet hatte, ging dann "zufällig" die Lok des Lommatzscher Güterzuges zuweilen kaputt. Die Reparatur dauerte so lange, bis das Personal mit allerlei Fleisch- und Wurstwaren versorgt war ...

Mit freundlicher Genehmigung von Rainer Geßner, Beicha